Vom Smartphone, Tablet und PC problemlos ausdrucken (2024)

Dass das Endgerät, von dem gedruckt werden soll, und der Drucker miteinander kommunizieren müssen, ist einerseits trivial. Doch diese Banalität ist deshalb von Bedeutung, weil die Verbindung auf vielfältige Art und Weise möglich ist. Neben dem klassischen Kabel (USB oder Netzwerk) und WLAN stehen weitere Funkstandards (Wi-Fi Direct, NFC, Bluetooth) sowie die Internetcloud mit verschiedenen Diensten zur Verfügung. Deshalb existiert auch nicht die eine „beste“ Option für sämtliche Endgeräte vom Smartphone bis zum Desktop-PC, vielmehr können Sie oft zwischen mehreren Varianten wählen. Welche das sind und wie Sie diese nutzen, erläutern wir im Folgenden.

Zu Hause von PC und Notebook ausdrucken

Das Einrichten eines USB-Druckers läuft mittlerweile automatisch: einschalten, verbinden und warten, bis der Treiber installiert ist und der Drucker beziehungsweise das Multifunktionsgerät unter Windows zur Verfügung stehen. Erwähnenswert ist an dieser Stelle nur, dass der gerätespezifische Treiber des Geräteherstellers meist mehr Möglichkeiten bietet als die Standardversion von Microsoft. Wer alle Einstellungen vom Öko- bis zum Broschürendruck nutzen möchte, kommt also um die hardwarespezifische Software nicht herum. Diese finden Sie auf der Website des Druckerherstellers in der Service- oder Support-Rubrik zum kostenlosen Download. Einfach ist auch die Konfiguration eines Netzwerkgerätes, indem Sie in der Einstellungen-App von Windows 10 auf „Geräte –› Drucker & Scanner –› Drucker oder Scanner hinzufügen“ klicken.

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Drucker nur mit USB-, also ohne Netzwerkanschluss lassen sich auch von mehreren Computern ansteuern, ohne dass man jedes Mal das Druckerkabel umstecken muss. Eine Option ist die Freigabe des USB-Druckers im Heimnetzwerk: Dazu klicken Sie wieder in der Einstellungen-App auf „Geräte –› Drucker & Scanner“, markieren Ihren Drucker und fahren mit „Verwalten –› Druckereigenschaften –› Freigabe –› Freigabeoptionen ändern –› Drucker freigeben –› OK“ fort. Diese Methode hat allerdings den Nachteil, dass der PC mit dem angeschlossenen USB-Printer laufen muss, damit ein Druckauftrag von einem anderen Gerät abgearbeitet werden kann. Um abends vom Notebook auf dem Sofa einen Ausdruck zu erstellen, muss bei diesem Szenario also der Rechner im Arbeitszimmer eingeschaltet sein.

Diesen Nachteil vermeidet man, wenn das Nur-USB-Gerät mit dem Router oder der Netzwerkfestplatte (NAS) verbunden und als Netzwerkprinter konfiguriert ist. Eine solche Printserver-Funktion bieten viele NAS- und Router-Modelle, darunter auch die verbreiteten Fritzbox-Modelle. Die Einrichtung finden Sie zusammengefasst hier . Nach der Konfiguration über die Bedienoberfläche von Router oder NAS im Webbrowser verhält sich der USB-Drucker wie ein Netzwerkdrucker und kann in Windows über die Einstellungen-App oder die klassische Systemsteuerung eingerichtet werden.

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Wodurch unterscheiden sich nun ein „normaler“ Netzwerk- und ein WLAN-Drucker? In der Praxis (fast) nur dadurch, dass Sie den WLAN-Drucker irgendwo innerhalb des Funkbereichs des Routers aufstellen können, während das kabelgebundene Gerät in Routernähe stehen muss. Sind Telefonanschluss und Router ungünstig beispielsweise im Flur platziert, können Sie einen nicht WLAN-fähigen Netzwerkdrucker auch anderswo aufstellen und über einen zweiten Router, Powerline-Adapter oder einen WLAN-Repeater mit zusätzlicher LAN-Buchse mit dem Hauptrouter verbinden. Auf diese Weise ist der Printer auch per WLAN erreichbar.

Von Smartphone und Tablet-PC via Heimnetzwerk ausdrucken

Ist der Drucker zu Hause – über LAN-Kabel, WLAN oder USB mit dem Router beziehungsweise der Netzwerkfestplatte – ins Heimnetzwerk eingebunden, gestaltet sich auch das Drucken vom Smartphone und Tablet mit Android oder iOS recht problemlos. Das Ganze erfolgt im lokalen Netz, nicht über die Cloud.

Dazu installieren Sie auf Ihrem mobilen Endgerät aus dem Playstore von Google respektive dem Appstore von Apple die Druck-App Ihres Druckerherstellers: Die Gratis-Apps von Brother, Canon, Epson, HP/Samsung & Co. sind über Bezeichnungen wie „Mobile Print“ oder „Print Service“ plus Firmennamen zu finden.

Nach der Installation aus dem Playstore/Appstore folgen Sie der App-spezifischen Suche und Konfiguration des Druckers. Meist erfolgt die Geräteerkennung automatisch, Sie brauchen also keine IP-Adresse oder ähnliche Angaben einzugeben. Seien Sie bitte nicht verwundert, wenn die Druck-App nicht wie sonst üblich am Smartphone oder Tablet mit einem Icon erscheint – sie ist dennoch installiert und lässt sich über den Playstore/Appstore öffnen. Das Drucken selbst erfolgt unter Android abhängig von der verwendeten App entweder über das Teilen-Symbol oder die drei Punkte, jeweils gefolgt von „Drucken“. Auf Geräten mit iOS tippen Sie oben auf das Weiterleiten-/Freigabe-Icon und danach ebenfalls auf „Drucken“ beziehungsweise das Druckersymbol.

Besitzer eines echten Netzwerkdruckers können vom iPhone und iPad meist auch über Apples Airprint-Technik drucken. Die meisten Netzwerkdrucker unterstützen den Apple-Standard, eine Geräteliste finden Sie im Internet . Airprint bietet den Vorteil, dass Sie keine zusätzliche App installieren müssen. iPhone und iPad erkennen den Drucker im gleichen Netzwerk automatisch.

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USB-Drucker ohne Netzwerkfunktion sind von Android-Geräten häufig auch per Kabel erreichbar. Voraussetzung ist, dass das Mobilgerät die Funktion OTG („on the go“) unterstützt. Das überprüfen Sie mit der App USB OTG Checker aus dem Playstore. Zusätzlich zum USB-Kabel benötigen Sie zum Verbinden von Telefon und Drucker einen OTG-Adapter mit USB-A-Buchse, erhältlich für weniger als fünf Euro bei Amazon, Ebay & Co. Achten Sie beim Kauf auf den für Ihr Smartphone passenden Anschluss, also USB-C oder Micro-USB. Ferner benötigen Sie zum Drucken per Kabel die App Printershare , ebenfalls aus dem Playstore. Die Grundversion ist gratis, die uneingeschränkte Vollversion kostet knapp sieben Euro. Die erlaubt es dabei auch, Printershare wie im nächsten Abschnitt beschriebenen zum Fern-Drucken über die Cloud zu nutzen.

Nun ist das jeweils erforderliches Umstecken des Druckerkabels nicht sonderlich komfortabel, jedoch für gelegentliche Ausdrucke auch angesichts der geringen Kosten von rund zehn Euro für Adapter und App durchaus praktikabel.

Verbinden lassen sich Mobilgerät und Drucker schließlich auch per Wi-Fi Direct, Bluetooth oder NFC, sofern der Printer über die jeweilige Schnittstelle verfügt.

Für Smartphones und Tablets mit dem Googles Betriebssystem Android steht schließlich die herstellerübergreifende Mopria-App zur Verfügung. Mehr zu dieser App der „Mobile Printing Alliance“ lesen Sie am Schluss dieses Ratgebers.

Smartphone-Bilder richtig beim Fotodienst ausdrucken

Um Fotos vom Smartphone in guter Qualität auszudrucken, benötigen Sie einen geeigneten Drucker und taugliches Papier. Je nach Druckermodell sind Tinte und Papier jedoch so teuer, dass Ausdrucke über einen professionellen Fotodienst günstiger sind: entweder online in Auftrag gegeben oder direkt über die Fotostationen, wie sie unter anderem in Elektronik- und Drogeriemärkten stehen.

Hierbei ist zu beachten, dass die Ausdrucke meist im oder nahe am „klassischen“ Bildformat mit einem Seitenverhältnis von 2 zu 3 erfolgen: also 10 x 15 cm, 13 x 18 cm, 20 x 30 cm und so weiter. Weil die Bilder moderner Smartphones häufig ein anderes Seitenverhältnis aufweisen, nehmen Sie für randlose Ausdrucke Korrekturen am Ausschnitt vor. Das können Sie sowohl in der Bearbeitungssoftware der Bilderdienste am PC als auch vor Ort am Terminal der Ausdruckstation durchführen.

Den Drucker zu Hause über die Cloud von überall aus ansteuern

Die bisher beschriebenen Szenarien beschränken sich auf das Drucken in den eigenen vier Wänden. Manchmal wäre es jedoch praktisch, einen Druckauftrag gleich von unterwegs zu starten, ohne erst ein PDF anzufertigen, dieses per Mail nach Hause zu schicken und es dort später auszudrucken. Ein solches „Fern-Drucken“ ist möglich, und zwar wieder auf verschiedene Art und Weise.

Einige Druckerhersteller bieten dazu für einen Teil ihrer Geräte eine eigene cloudbasierte Funktion, bei der man die Druckaufträge per E-Mail an eine individuelle, mit dem eigenen Drucker verknüpfte Mailadresse schickt. Der Ausdruck erfolgt zu Hause auf dem Netzwerkdrucker, sobald die Druckmail von der Herstellercloud verarbeitet wurde. Sehen Sie bitte im Handbuch Ihres Druckers nach, ob das Gerät die Funktion unterstützt.

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Neben den herstellerspezifischen Diensten bot Google mit Cloud Print bisher die Möglichkeit, den Drucker zu Hause auch von unterwegs anzusteuern. Hatte man auf seinem Windows-PC daheim zusätzlich Google Cloud Print Connector installiert, musste der Printer dazu nicht einmal „Cloud Print fähig“ sein – das Fern-Drucken war mit jedem USB- und Netzwerkdrucker möglich. Allerdings hat Google angekündigt, Cloud Print zum Ende des Jahres 2020 einzustellen.

Dafür bietet das deutsche Unternehmen Thinprint mit Thinprint Cloud Printer eine Alternative, die für die private Nutzung ebenfalls kostenlos ist. Wie Sie diesen Dienst zum Fern-Drucken einrichten, beschreiben wir online . Die Windows-Versionen der Thinprint Cloud Printer App und des Thinprint Cloud Printer Connectors – das Pendant zum Connector von Google – finden Sie auf der Herstellerseite.

Tipp: Thinprint funktioniert auch zu Hause im WLAN und druckt nicht nur vom Windows-PC, sondern auch von Mac, iPhone und iPad sowie von Geräten mit Android.

Android Mopria: Print-App für (fast) alle Drucker

Mobile Printing Alliance, kurz „Mopria“, nennt sich der Zusammenschluss von rund 20 Drucker- und Scannerherstellern. Diese haben sich zum Ziel gesetzt, Ausdrucke und Scans von Mobilgeräten mit dem Google-Betriebssystem Android zu vereinheitlichen und zu vereinfachen. Statt für unterschiedliche Geräte die jeweilige Druck- oder Scan-App des Herstellers zu installieren, genügt die Mopria-App. Voraussetzung für die Nutzung ist ein Smartphone oder Tablet mit der Android-Version 8 oder neuer sowie ein Drucker, der Mopria unterstützt. Eine ständig aktualisierte Geräteliste der kompatiblen Modelle finden Sie online . Nach der Installation der App aus dem Playstore werden Drucker im Heimnetzwerk in aller Regel automatisch erkannt und eingerichtet.

Wichtig: Anders als die Cloud-Print-Dienste funktioniert Mopria nur im WLAN-Bereich des Routers zu Hause.

Lesetipp: Die besten Multifunktions-Drucker bis 100 Euro im Test

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